Geschichte der Gräflich Schönburgischen Schloßcompagnie

    Unser historisches Vorbild

    Die Schloßcompagnie wurde 1757 vom Grafen Albert Christian Ernst von Schönburg in Glauchau anlässlich seiner zweiten Hochzeit aufgestellt, bei welcher er zugleich einen glänzenden Hofstaat mit allen damals üblichen schillernden Figuren errichtete.

    Die Compagnie war anfänglich 75 Mann stark und umfasste auch 16 Musiker, darunter Tambours, Pfeifer und Hoboisten. Ihre Aufzüge sollten die schönburgische Unabhängigkeit als souveräne Reichsgrafschaft im Heiligen Römischen Reich verkörpern. Sie gestalteten sich, den Zeitzeugen zufolge, „martialisch“, das heißt sehr kriegerisch.

    Die Truppe war nach preussischem Vorbild uniformiert und ausgerüstet und entsprechend exerziert. Eine Folge der 14jährigen Dienstzeit des Grafen unter Friedrich dem Großen im damals angesehensten Heer Europas. Der preussische König war ein Cousin der ersten Ehefrau des Grafen und Taufpate seines ersten Sohnes. Der Graf hatte sich unter seinem Schwiegervater in dessen Regiment „Marggraff Carl von Brandenburg“ ausgezeichnet und war als dessen Generaladjudant und zuletzt Oberstleutnant vom König verabschiedet worden.

    Nach 22 Jahren „Reichsherrlichkeit“ - zwei Jahre nach dem „Glauchauer Krieg“ - fielen die Schönburgischen Territorien an Kursachsen. Die Compagnie wurde 1779 aufgelöst.

    Wie das historische Vorbild damals, sind heute die schönen Uniformen der Musketiere bei repräsentativen Anlässen in Stadt und Landkreis kaum mehr wegzudenken.

    Der Vereinszweck erschöpft sich aber keineswegs nur in der exakten Nachstellung des prächtigen Rokoko Militärs auf vielen regionalen oder auswärtigen Festen. Daneben haben die Mitglieder es sich zur Aufgabe gestellt, aktiv durch Arbeitsstunden zur Erhaltung und Verschönerung der Glauchauer Doppelschlossanlage beizutragen. So entstand zum Beispiel im rechten Flügel des Schlosses Forderglauchau eine historische Wachstube, die regelmäßig auch für das Publikum geöffnet wird.